Ganz oft und vor allem lang hab ich mir Gedanken dazu gemacht worüber ich in meinem allerersten Blogbeitrag schreiben möchte.
Was möchte ich sagen?
Was möchte gehört werden?
Wie sage ich es?
Und dann auf einmal war der richtige Gedanke da. Ein kleiner Funke, der anfangs ganz klein glitzerte. Je mehr ich daran dachte umso mehr strahlte er und fühlte sich richtig an.
Ich weiß nichts Genaues über Hans Gold. Kein genaues Geburtsdatum, keinen Namen seiner Eltern oder wie oder wo er aufgewachsen ist. Aber was ich weiß ist, dass ich ihm sehr viel zu verdanken hab. Sehr viel das bedeutet eigentlich fast alles. Alles was Bedeutung hat in meinem Leben befindet sich in und rund um Haus Gold.

Ich kenne niemanden der Hans zu Hans Gold sagte. „Hansei“ - so wurde er genannt. Das war sein Name. So kannte man ihn. Er war ein Freund der Familie. Mehr noch. Ein Familienmitglied. Meine erste Begegnung mit ihm war im Wohnzimmer von Johannes Großeltern. Er grüßte mich, reichte mir die Hand zur Begrüßung und lachte. Ein Lachen das ansteckt. Kennst du das Gefühl wenn du auf einen Menschen triffst, der so mit sich im Reinen ist und so völlig ausgeglichen? Die Art, die diese Menschen ausstrahlen und du fast ein bisschen neidvoll auf sie aufblickst weil du sie um ihre Reinheit, Einfachheit und Zufriedenheit bewunderst? So hab ich „Hansei“ an diesem Tag wahrgenommen. Als Johannes noch ein kleiner Junge war, hat ihm „Hansei“ immer eine Geschichte von einem Fuchs erzählt. Er erfand einfach Geschichten für ihn und „Hansei“ wusste viele. Er kannte sie alle. Ich stelle mir vor, dass das Fell von diesem Fuchs die gleiche Farbe wie der Bart von „Hansei“ hat und muss lachen bei diesem Gedanken.
„Hansei“ hat viel Zeit in der Natur verbracht und war eins mit den Tieren aus dem Wald. Im Winter hat er für Futter für die Tiere gesorgt und auch im Sommer war er bemüht um ihr Wohlergehen. Gearbeitet hat er hart und jeder Schilling wurde gespart um sich den Traum von seinem Häuschen zu erfüllen. „Hansei“ wusste wie er sich seinen Traum vom eigenen Häuschen in Fusch erfüllen wird und hat so viel wie möglich selbst daran gearbeitet. Als „Hansei“ an einem Tag in 2014 das Haus verließ, wusste er nicht, dass er nicht mehr dahin zurück kehren wird. Seine Hausschuhe standen genau hinter der Tür bereit zum Reinschlupfen nach einem arbeitsreichen Tag. Seine Lederhose, die er so gern trug, lag auf der Couch. In der Küche trocknete der Abwasch und so noch viele weitere Einzelheiten verrieten, dass er vorhatte zurück zu kehren. Leider tat er das nicht. Er kehrte weder in sein eigenes Haus zurück noch in das Leben der Freunde und Familienmitglieder. Er fehlt. Jeden Tag. Immer noch.
Aus einer zufälligen Begegnung mit den Erben von „Hansei“ ergab sich ein Gespräch über den weiteren Werdegang Hauses. Man sagt, dass man Zeichen erkennen soll wenn sie erscheinen. Das Angebot dieses Häuschen kaufen zu können war Zeichen genug für Johannes und mich. Nach dem Kauf und ein paar baulichen Anpassungen überlegten wir die Ferienwohnung im 1. Stock so zu belassen wie „Hansei“ sie hinterließ und ebenfalls zu vermieten. Johannes und ich überlegten lange welchen Namen die Ferienwohnung haben soll. Wir wollten kein "Haus Conny" oder ähnliches. Wir wollten etwas Symbolträchtiges. Etwas Bedeutungsvolles. Bei einem Spaziergang sind wir an dem noch bestehenden Wegweiser "Ferienwohnung Gold" vorbei gelaufen. Es war wie der Gedanke zu dem ersten Blogbeitrag. Wir haben lange überlegt. Oft diskutiert. Kamen auf keinen Nenner. Plötzlich blitzte eine Idee auf. Ein goldener Funke. Ein Funke der plötzlich zum goldenen Strahlen wurde. Und der Geburtsname war geboren: Ferienwohnung Haus Gold



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Lilli-Fee (Sonntag, 08 Dezember 2019 20:29)
Ja, der Hansei...
Hast ihn gut beschrieben Conny :-) ich denk auch noch oft an ihn.